Sauerrahmbutter - der Weg vom Kuhstall bis aufs Brot
Egal ob zum Frühstück oder bei einer zünftigen Jause, die selbst gemachte Sauerrahmbutter ist immer wieder eine Köstlichkeit und der Hit am Frühstücksbuffet.
Wie genau aus der Milch, die unsere Kühe geben, der zartschmelzende Brotbelag hergestellt wird, verrät uns heute Bäuerin Sonja.
Der erste Schritt beginnt in der Milchkammer. Während Wolfgang im Stall melkt und die Milch durch die Leitungen in die Milchkammer läuft, fängt sie Sonja in einer Milchzentrifuge auf.
Diese trennt die Milch in zwei Bestandteile, nämlich in Magermilch und Rahm.
Aus der Magermilch kann man zum Beispiel Topfen (Quark, wie er in Deutschland
genannt wird) herstellen.
Wir füttern damit auch oft unsere Schweine oder die älteren Kälber.
Auf der anderen Seite fließt der Rahm heraus, diesen benötigen wir für die Herstellung der Butter. Ihr kennt diesen Rahm unter dem herkömmlichen Namen "Schlagsahne".
Sobald genug Rahm beisammen ist, bringt ihn Sonja in den Milchverarbeitungsraum und fügt einen Löffel Buttermilch hinzu. Dann wird die Mischung 24 Stunden stehen gelassen. Diesen Vorgang nennt man "Ansäuern".
Wenn man den leicht säuerlichen Geschmack der Sauerrahmbutter nicht mag und lieber eine Süßrahmbutter herstellen möchte, kann man das "Ansäuern" weglassen, und den Rahm einfach ohne Beigabe von Buttermilch eine Weile stehen lassen.
Am nächsten Tag wird der Butter gerührt. Früher machte man das mit der Hand, was eine sehr anstrengende Arbeit war, heute haben wir dafür eine Maschine, die mit Motor angetrieben den Rahm so lange rührt, bis sich Butterklümpchen bilden und sich von der Flüssigkeit trennen, der sogenannten Buttermilch.
Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, gehört die Butter "gewaschen"
Es wird frisches, klares Wasser hinzugefügt, bis wieder die volle Menge an Flüssigkeit erreicht ist. Erneut arbeitet die Rührmaschine wieder für uns und trennt die Butter von der Flüssigkeit. Dies ist notwendig, damit auch der letzte Rest Buttermilch aus der Butter herausgeholt wird und die Butter länger haltbar bleibt.
Nun haben wir einen großen, fertigen Butterklumpen, der darauf wartet, in schöne Formen gebracht zu werden.
Dafür hat Sonja verschieden große, schön verzierte Buttermodeln aus Holz.
Die Butter wird, so fest es geht, ins Holz hineingedrückt und oben glatt gestrichen. Damit das Formen gut funktioniert, muss die Butter eiskalt sein.
Dann wird mit einer Küchenwaage kontrolliert, ob das Butterstück das richtige Gewicht hat, und wenn alles stimmt, wird die Butter herausgeklopft.
Durch die Schnitzereien im Holz bekommt das Butterstück eine wunderschöne Oberfläche.
Danach verpacken wir die Butter noch in umweltfreundliches Butterpapier.
Zum Schluss fehlt nur noch das Allerwichtigste:
Wenn wir mit der Arbeit fertig sind, schneiden wir uns eine Scheibe von Sonjas leckerem, selbstgebackenen Bauernbrot ab (wie das gemacht wird, habt ihr im letzten Blogbeitrag erfahren
und streichen die zarte Sauerrahmbutter auf. Ach, das ist ein Genuss!
Tipp:
Die selbst gemachte Butter kann man bei uns am Bauernhof gerne am Frühstücksbuffet kosten. Wenn ihr es aber bis zum nächsten Urlaub nicht mehr erwarten könnt, erklärt euch Sonja, wie man sich zu Hause ganz einfach und blitzschnell selber Butter machen kann:
Ihr braucht dafür nur ein kleines Glas mit Deckel, klares Wasser und einen Becher Schlagsahne.
Die Sahne wird in das Glas geleert, der Deckel fest drauf geschraubt und dann könnt ihr das Glas solange schütteln, bis sich ein ein harter Klumpen von der Flüssigkeit abhebt. Fertig ist eure selbstgemachte Butter! Gutes Gelingen!
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